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Von Feger, Lukas, Julian, Samson und vielen Glücksmomenten
von Beatrix Kellerwessel-Koch
Beardie-Revue Ausgabe 1 März 1997

Nun sind es Karneval zwei Jahre her, daß Feger in unserer Familie sein Zuhause gefunden hat. Viel ist in dieser Zeit passiert. Aus dem kleinen, braunen Wollknäuel ist ein stolzer, großer Bearded Collie Rüde geworden, der jeden Tag zu einem echten Glückstag werden läßt.
Für unsere beiden Kinder Lukas und Julian (10 und 6 Jahre alt) ist Feger ein unersetzlicher Freund. Lukas, unser Großer, ist ein behindertes Kind, das eigentlich nicht gerne läuft. Feger jedoch mit seinem echten Hütetrieb möchte immer auf Lukas aufpassen, keine zehn Meter darf er hinter den anderen sein. Feger holt ihn unentwegt, umkreist ihn, läuft ein Stück voraus, bis Lukas wieder bei uns ist. “Geh Lukas holen” ist für Feger eine Aufforderung, der er nur zu gerne nachkommt.
Zu beobachten, wie unterschiedlich Feger mit unseren Kindern und deren Besuch umgeht, ist immer wieder faszinierend. Während Feger bei Lukas nur darauf wartet, sich vor ihm auf den Boden zu legen, um dann ausgiebig gestreichelt und gekrault zu werden, jagt er mit Julian und dessen Freunden durch den Garten, ist abwechselnd Wachposten im Indianerzelt oder treuer Wiederbringer sämtlicher Bumerangs oder verlorengegangener Tennisbälle.
Jede Temperamentsäußerung unterbleibt- sogar gewedelt wird weniger- wenn Freunde von Lukas zu Besuch kommen, die ihn streicheln oder nur zu gerne an der Leine halten wollen. Oft genug bleibt er auch nur geduldig am Rollstuhl sitzen.
Feger passt sich einfach jeder Situation an, er ist ein echtes “Gute- Laune-Bonbon”.
In unserem Wohngebiet gaben die Kinder ihm vor kurzem den Titel “ Held des Tages”.
Samson, Fegers ältester Sohn, wohnt in unserer unmittelbaren Nachbarschaft und wurde im Alter von fünf Monaten von einem Auto leicht angefahren. Dieses Erlebnis versetzte ihn in eine solche Panik, daß Flucht sein einziger Ausweg war. Sein Weg führte ihn auch an unserem Haus vorbei und den Hauseingang hinein, aber da sein Papa weit und breit nicht zu sehen war, rannte er voller Furcht weiter einen Feldweg entlang und wurde in der Nähe eines Rübenfeldes zuletzt gesehen.
Angstvolle Stunden für seine Familie begannen, verbunden mit einer großen Suchaktion von Freunden und Nachbarschaft. Immer wieder begab sich jemand an den Platz, an dem Samson zuletzt gesehen wurde. Rufen, Locken- nichts führte zum Ziel.
Wir selbst erfuhren erst nach der Rückkehr von einem Besuch von dem Unglück. Also Feger ans Fahrrad und ins Feld. “Feger such” - nichts half. Schließlich telefonierte ich und erreichte Fegers erstes Zuhause, seine Züchterfamilie, und bat dort um Rat. “Versucht es mit Fegers Bellen”, war der Tip.
Wieder aufs Fahrrad und los ins Feld. Wir gingen in die Richtung, in der Samson zuletzt gesehen worden war. Ich gab Feger das kommando “Laut” und Feger bellte, was das Zeug hielt. Da- plötzlich- mitten aus den Rüben heraus tauchte Samsons braunes Köpfchen auf. Er legte den Kopf zur einen und dann zur anderen Seite und rannte in Windeseile auf Feger und seine Menschen zu. Die Freude von allen war überwältigend, und viele Tränen- nun aber vor Glück- wurden noch geweint. Bei uns im Wohngebiet hieß es nur: Samson ist wieder da und er hat nur ein Zähnchen verloren.
Am nächsten Tag war Feger auf dem Pfarrfest einstimmig der “Held des Tages”.
Wir sind stolz und glücklich daß Feger unser Hund ist. Vielleicht kennt ihn ja der eine oder andere von verschiedenen Ausstellungen als
                             “Nobility O`Connor”
Wenn Sie ihn dort treffen, freut er sich bestimmt, wenn er von Ihnen mal gekrault wird
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